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Stefan Imhof
Ausbildung
Stefan Benedikt Theodor Imhof besuchte Gymnasien in Würzburg und München und studierte von 1890 bis 1895 Medizin an der Universität München. Er folgte damit dem beruflichen Weg, den zuvor sein Großvater, ein Onkel und einer seiner Brüder als Ärzte eingeschlagen hatten. Am 6. Juli 1894 promovierte er daselbst mit einer Arbeit „Ueber die Luxationen des Humerus mit Fraktur des caput humeri und deren blutige Behandlung“ und erhielt am 31. März 1895 die Approbation als Arzt. 1898 legte er das Physikat ab, auf das er sich im Selbststudium ohne Besuch eines Lehrgangs vorbereitet hatte. Bereits als Student war er mit dem Veloziped nach Berchtesgaden gekommen. Als Schiffsarzt unternahm er Reisen nach Südwestafrika und Mexiko. Später führten ihn private Reisen nach New York, Süd- und Mittelamerika, Nordafrika und durch den größten Teil Europas.

Bezirksarzt
1896 eröffnete er in Marktschellenberg als praktischer Arzt
eine erste Praxis. Dort wurde er 1899 zum Bürgermeister gewählt und blieb 15 Jahre im Amt. Zum 1. November 1914 verließ er das Berchtesgadener Land, um in Grafenau die Stelle des Bezirksarztes zu übernehmen. Sechs Jahre später kehrte er in gleicher Funktion als Nachfolger von Dr. Grassler nach Berchtesgaden zurück und blieb dort bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 1. Januar 1936 Amtsarzt, nachdem er 1925 zum Obermedizinalrat befördert worden war. Nach seiner Verabschiedung wurde auf Grundlage des Vereinheitlichungsgesetzes die Stelle des Bezirkarztes aufgehoben und stattdessen das Staatliche Gesundheitsamt eingerichtet. Durch seine Tätigkeit als praktischer Arzt und Leichenschauer blieb er dem öffentlichen Gesundheitswesen eng verbunden.

Bürgermeister von Berchtesgaden
Im Frühjahr 1946 wurde er bei den ersten Kommunalwahlen nach Ende des Zweiten Weltkriegs zum 1. Bürgermeister des Marktes Berchtesgaden gewählt. Als ältester amtierender Bürgermeister der Bundesrepublik stand er 14 Jahre vom 28. Mai 1946 bis 1960 in diesem Amt. Nach seinem Verzicht auf eine erneute Kandidatur wählte ihn der Gemeinderat zum 2. Bürgermeister. Daneben bekleidete er zahlreiche Ehrenämter.

Ehrungen
1952: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
1956: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
Hausorden des Hauses Wittelsbach
Ehrenbürger von Marktschellenberg
21. November 1955: Ehrenbürger des Marktes Berchtesgaden
Benennung der Dr.-Imhof-Straße in Berchtesgaden

Schriften
Ueber die Luxationen des Humerus mit Fractur des Caput humeri und deren blutige Behandlung – München, Med. Fak., Inaug.-Diss. v. 1894

Weiterführende Literatur und Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv Stk BayVO 288
Dr. Schuster: In memoriam Obermedizinalrat i. R. Dr. Stefan Imhof, gest. 18. 3. 1963 in: Der Öffentliche Gesundheitsdienst, 25 (1963)
Dr. med. Stefan Imhof
Obermedizinalrat a. D., 1. Bürgermeister des Marktes Berchtesgaden

Verdienstorden: 15. Dezember 1959
Matrikel-Nr.: 288
Vorgeschlagen durch:
Staatsminister des Innern

* 21. Dezember 1870 in Lechhausen
† 18. März 1963 in Berchtesgaden

Vater: Stefan Imhof
Mutter: Barbara Imhof, geb. Kreitmayr
Verheiratet:
1907: Rosa Reisacher
1922: Wilhelmine Möbius
Kinder: Ottmar, Herta

GND: 1060148188