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Ottmar Kollmann
Ottmar Kollmann studierte Rechtswissenschaften in Berlin und München und schloss 1911 mit der großen juristischen Staatsprüfung ab. Er trat 1914 in den bayerischen Staatsdienst ein. Nach Dienstleistung als Bezirksamtsassessor in Neu-Ulm wurde er 1919 in das Staatsministerium für Landwirtschaft berufen. 1920 wurde er zum Regierungsrat I. Klasse und 1923 zum Oberregierungsrat ernannt. Im gleichen Jahr promovierte er an der Universität Würzburg zum Doktor der Rechte.

1925 kam er als Bezirksoberamtmann nach Bad Aibling und wurde Herausgeber der Bayerischen Verwaltungsblätter. Als Ministerialrat und Hauptreferent der Kommission für Verwaltungsvereinfachung war er ab 1928 in der inneren Verwaltung tätig. 1933 wurde er zum Staatsrat ernannt und nach der Absetzung von Innenminister Karl Stützel im März 1933 kurzzeitig mit der Leitung des Ministeriums beauftragt. Ein Angebot seines Rücktritts aus gesundheitlichen Gründen wurde im Januar 1935 abgelehnt, ab Mai 1935 wurde er nicht mehr als Staatsrat verwendet und stattdessen mit der Sonderaufgabe des Studiums der Verwaltungsorganisation der deutschen Länder beauftragt. Am 1. August 1937 wurde er als Präsident der Bayerischen Versicherungskammer eingesetzt. Er trat am 1. April 1944 in den Ruhestand.

Nach Kriegsende musste er sich wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft vor der Spruchkammer München I verantworten und wurde am 21. April 1948 in die Gruppe V („Entlastete“) eingestuft. Am 10. August 1948 wurde er erneut in das Staatsministerium des Innern berufen, wo er die Leitung der Gruppe für öffentlich-rechtliche Gesetzgebung übernahm und an der Ausarbeitung des Herrenchiemsee-Entwurfs für das Grundgesetz mitarbeitete. Am 1. Mai 1949 wurde ihm mit gleichzeitiger Verleihung des Titels Staatsrats die Leitung des neugebildeten Generalreferates für Gesetzgebungsangelegenheiten übertragen. Am 1. September 1950 folgte seine Ernenenung zum Präsidenten des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes. Zum 1. Juni 1954 trat er in den Ruhestand.

Im Herbst 1954 übernahm er den Vorsitz in der damals gebildeten Arbeitsgemeinschaft für Staatsvereinfachung in Bayern (Kollmann-Auschuss). Nach Abschluss des ersten Teils des Gutachtens ist er im Sommer 1955 aus dieser Arbeitsgemeinschaft wieder ausgeschieden.

Ehrungen
1955: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland

Weiterführende Literatur und Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv StK BayVO 16
Joachim Lilla: Kollmann, Ottmar, In: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
Dr. jur. Ottmar Kollmann
Staatsrat a. D., Präsident des Bayer. Verwaltungsgerichtshofes a. D.

Verdienstorden: 20. Juni 1958
Matrikel-Nr.: 16
Vorgeschlagen durch:
Bayerischer Ministerpräsident

* 9. Mai 1886 in Neu-Ulm
† 7. Juni 1969 in München


GND: 101430078