Home     Über das Projekt     Über den Orden 
Lisl Kreuz
Ausbildung und erste Stationen
Elisabeth Karolina Hacker wurde im mittelfränkischen Fischstein als Tochter des Viktor Hacker und der Anna-Maria Hacker geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Oberammergau, wo ihr Vater als Leiter des Forstamtes tätig war. Bereits als Sechsjährige nahm sie an den wöchentlichen Mal- und Zeichenstunden für Kinder an der Oberammergauer Schnitzschule teil. Nach dem Besuch des Mädchengymnasiums wechselte sie an die Staatliche Fachschule für Bildhauerei in Oberammergau, die sie 1943 mit dem Meisterbrief abschloss. Von 1943/44 bis 1952 studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Joseph Wackerle und [LINK PE=Josef_Oberberger]Prof. Josef Oberberger[/LINK]. An der Akademie lernte sie den Bildhauer Hans Kreuz kennen, den sie im Oktober 1953 heiratete. Beide bezogen in Lochschwab, einem Gemeindeteil von Herrsching a.Ammersee, ein baufälliges Anwesen, das sie in den folgenden Jahren in Eigenarbeit wieder instandsetzten. Dort zog das Künstlerehepaar die fünf gemeinsamen Töchter groß.

Soziales Engagement nach dem Tod ihrer Tochter
Als ihre Tochter Veronika im Alter von 14 Jahren nach einer einfachen Nasenoperation vermutlich an den Folgen eines Kunstfehlers starb, suchte Kreuz zur Überwindung der Trauer nach einer neuen Aufgabe und begann, sich für soziale Belange zu engagieren. Aus der Zeitung erfuhr sie vom Schicksal eines Waisenkindes in Berlin. Mit Unterstützung des damaligen Landtagspräsidenten [LINK PE=Rudolf_Hanauer]Rudolf Hanauer[/LINK] wurde ihr – trotz anfänglicher behördlicher Hindernisse – die Pflege des Mädchens übertragen. Später kamen drei weitere Pflegekinder und ein gutes Dutzend kurzfristiger Pflegemutterschaften hinzu.

Neben dieser Aufgabe rief sie in den 1970er Jahren eine Selbsthilfegruppe für Multiple-Sklerose-Kranke ins Leben, mit der sie sich – anfangs in den Räumen der Evangelische Akademie in Tutzing, seit 2005 in ihrem Haus – zum Basteln und zum Austausch trifft. 2006 übernahm sie die Pflege einer alleinstehenden, nach Herrsching zugezogenen Frau.

Sie ist Gründungsmitglied des Künstlerkreises Ammersee, bei dem sie regelmäßig ausstellt.

Der deutsche Regisseur Ulrich Hansen porträtierte 2006 im Rahmen der ZDF-Dokumentationsreihe „37 Grad“ das Wirken von Lisl Kreuz in seinem Film „Ehrenamt. Engagement von Millionen“.

Ehrungen
24. Februar 1999: Goldene Bürgermedaille der Gemeinde Herrsching a.Ammersee
11. September 2002: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland

Weiterführende Literatur und Quellen
Michael Stengl: Ein großes Herz für die Hilfsbedürftigen. in: Credo. Kirchenzeitung der Pfarreien St. Nikolaus Herrsching, St. Johannes Baptist Breitbrunn, September 2006
Lisl Kreuz
Malerin

Verdienstorden: 11. Juli 2008
Matrikel-Nr.:
Vorgeschlagen durch:

* 1. Mai 1923 in Fischstein b.Nürnberg
† 11. Dezember 2016 in Herrsching a.Ammersee

Vater: Viktor Hacker
Mutter: Anna-Maria Hacker
Verheiratet:
1953: Hans Kreuz
Kinder: fünf

GND: 1060149877