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Hermann Hartlaub
Ausbildung
Hermann Hartlaub kam als Sohn der Eheleute Ernst und Anny Hartlaub, geb. Klie, in München zur Welt. Sein Vater, promovierter Bauingenieur, war Teilhaber der Bauunternehmung Hartlaub & Eichbauer. Von September 1920 bis Mai 1924 besuchte er die Volksschule und wechselte dann auf das Alte Realgymnasium in München, an dem er im März 1933 die Reifeprüfung ablegte. Beruflich folgte er seinem Vater. Ein halbes Jahr lang sammelte er praktische Erfahrung auf verschiedenen Baustellen im väterlichen Geschäft und begann im Wintersemester 1933/34 an der Technischen Hochschule München ein Bauingenieursstudium. Im Frühjahr 1934 leistete er den verpflichtenden studentischen Arbeitsdienst und legte zum Ende des Sommersemesters 1935 die Vorprüfung ab. Er verbrachte ein Semester an der Technischen Hochschule Berlin, kehrte dann wieder nach München zurück und bestand am Ende des Sommersemesters 1937 die Diplomhauptprüfung mit gutem Erfolg.
Am 1. Juli 1937 trat er in das Baugeschäft seines Vaters ein. Er erwarb sich eingehende Kenntnisse insbesondere auf dem Gebiet des Hochbaus. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Wehrdienst einberufen und im Innendienst als Ingenieur zur Planung von Tarnung eingesetzt. Nach kurzer Zeit wurde er aber aus gesundheitlichen Gründen wieder entlassen. Von April bis Ende 1940 arbeitete er als wissenschaftliche Hilfskraft bei Professor Alfred Zenns am Lehrstuhl für Hochbaustatik der TH München. Danach war er wieder in der Firma Hartlaub & Eichbauer tätig. Im Januar 1942 promovierte er bei Professor Zenns zum Doktor-Ingenieur.

Unternehmerische Tätigkeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1974 war er als Bauunternehmer in München und im Münchner Umland tätig.

Wiederaufbau des Preysing-Palais
1958 erwarb er vom Freistaat Bayern die Ruine des bei Luftangriffen 1944 weitgehend zerstörten Palais Preysing an der Residenzstraße. Auflage war, die Fassade an der Residenzstraße und die anschließenden drei Achsen der Fassade an der Viscardistraße zu erhalten oder wieder herzustellen. Für das in Teilen noch erhaltene Treppenhaus und die nach dem Krieg gesprengte Fassade an der Theatinerstraße erhielt er keine Auflagen.
Aufgrund der städtebaulich exponierten Lage als verbindendes Element zwischen Residenz und Theatinerkirche hegten die Denkmalpfleger den Wunsch, das Haus als Ganzes wiedererstehen zu lassen. Diesem Anliegen kam Hartlaub verständnisvoll entgegen und brachte dafür selbst große finanzielle Opfer.
Er beauftragte den jungen Architekten [LINK PE=Erwin_Schleich]Erwin Schleich[/LINK], der schon bei der Rekonstruktion von St. Peter, der Ludwigskirche und des Ruffini-Hauses verantwortlich gezeichnet hatte, mit dem originalgetreuen Wiederaufbau. Den wirtschaftlichen Erfordernissen der Zeit folgend wurde eine moderne Nutzung als Büro- und Geschäftshaus eingeplant. Der Wiederaufbau wurde 1960 abgeschlossen.

Ehrungen
12. Mai 1971: Benennung des Dr.-Hartlaub-Rings in Markt Schwaben

Schriften
Holzdecken, Vollbalken oder Sparkonstruktionen unter besonderer Berücksichtigung von Holzverbrauch und Kosten, München, Techn. Hochschule, Diss., 1942

Weiterführende Literatur und Quellen
Historisches Archiv der Technischen Universität München, HATUM.PA.Prom. Hartlaub, Hermann
Erwin Schleich: Der Wiederaufbau des Preysing-Palais in München, In: Gisela Vits (Hrsg.): Das Preysing-Palais: Joseph Effners spätbarockes Meisterwerk in München, München, New York: Prestel, 1998; S. 157ff.
Dr.-Ing. Hermann Hartlaub
Bauunternehmer

Verdienstorden: 9. Mai 1961
Matrikel-Nr.: 509
Vorgeschlagen durch:

* 17. Juni 1914 in München
† 18. Dezember 2004 in Chur

Vater: Ernst Hartlaub
Mutter: Anny Hartlaub, geb. Klie

GND: 1049726537

Weiterführende Links:
Preysing Palais