
Helga Treml-Sieder
Ausbildung
Helga Maria Treml kam als Tochter der Eheleute Heinrich und Maria Treml in Berlin zur Welt. Ihr Vater, ein promovierter Ingenieur, fiel 1942 während des Russlandfeldzuges, ihre Mutter arbeitete als Redakteurin. Ab 1945 besuchte sie Volksschulen in Zwiesel, Bogen und Augsburg und wechselte dann an das Gymnasium Maria Theresia in Augsburg. Auf eine Ausschreibung des Bundesaußenministeriums hin ging sie im Alter von 16 Jahren als „teenage diplomat“ in die USA und verbrachte ein Jahr in der Abschlussklasse der High School Our Lady of Mercy in Rochester (Bundesstaat New York).
In den USA lernte sie das Konzept der „occupational therapy“ kennen, das später unter dem Namen „Beschäftigungtherapie“ (seit 1999: Ergotherapie) auch in Deutschland Verbreitung fand. Zurückgekehrt nach Deutschland absolvierte sie als Vorbereitung auf ihre Berufsausbildung diverse Praktika und ließ sich dann von 1957 bis 1960 am Annastift in Hannover-Kleefeld zur staatlich anerkannten Beschäftigungstherapeutin ausbilden.
Beruf
Im Sommer 1960 war sie im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes kurze Zeit in Einrichtungen der Behindertenhilfe und in Müttergenesungsheimen tätig. Noch im gleichen Jahr nahm sie eine Anstellung am Schwarzwald-Sanatorium der Bundesversicherungsanstalt in Schömberg bei Calw an. Von 1963 bis 1965 unterrichtete sie an der neu entstandenen staatlich anerkannten Lehranstalt für Beschäftigungstherapie am Waldsanatorium der Inneren Mission in Lippoldsberg.
1965 kehrte sie wieder nach Augsburg zurück und übernahm die Leitung des seinerzeitigen Spastikerzentrums, dessen Trägerschaft 1966 zur Hessing Stiftung wechselte. Dem Behandlungs- und Beratungszentrum für behinderte und von behinderung bedrohte Kinder ist eine große interdisziplinäre Frühförderstelle angeschlossen.
In den fast 40 Jahren ihrer Tätigkeit war sie treibende Kraft bei der Weiterentwicklung der Beschäftigungs- und Ergotherapie in Bayern. Sie trat für die Verbreitung neuer Therapieansätze nach Marianne Frostig sowie Berta und Karel Bobath ein und veröffentlichte selbst zahlreiche Fachartikel zum Bobath-Konzept. Als eine der ersten im Bezirk Schwaben setzte sie sich für integrative Gruppen mit gesunden und behinderten Kindern ein. Ab 1974 arbeitete sie an der Entwicklung der Frühförderung in Bayern mit. Ende Februar 2004 trat sie in den Ruhestand.
Ehrenämter
In zahlreichen Vereinen übernahm sie ehrenamtliche Aufgaben. Sie war Vorsitzende des Landesverbandes Bayern der Vereinigung für Interdisziplinäre Frühförderung, Vorsitzende des Vereins Arbeitsstelle Frühförderung Bayern, Stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwaben des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Vorsitzende des Vereins „Ein Haus für Kinder“ zur Unterstützung des Hessing Förderzentrums, Beirätin im Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen, Mitglied im SI-Beirat des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten, Mitglied der Arbeitsgruppe „Archivierung von Bobath-Dokumenten“ der Bobath-Vereinigung, Beauftragte des DVE und der GKB für die Zertifizierung von LehrtherapeutInnen sowie Jurorin beim jährlichen Schreibwettbewerb Augsburger Schulen.
Helga Maria Treml kam als Tochter der Eheleute Heinrich und Maria Treml in Berlin zur Welt. Ihr Vater, ein promovierter Ingenieur, fiel 1942 während des Russlandfeldzuges, ihre Mutter arbeitete als Redakteurin. Ab 1945 besuchte sie Volksschulen in Zwiesel, Bogen und Augsburg und wechselte dann an das Gymnasium Maria Theresia in Augsburg. Auf eine Ausschreibung des Bundesaußenministeriums hin ging sie im Alter von 16 Jahren als „teenage diplomat“ in die USA und verbrachte ein Jahr in der Abschlussklasse der High School Our Lady of Mercy in Rochester (Bundesstaat New York).
In den USA lernte sie das Konzept der „occupational therapy“ kennen, das später unter dem Namen „Beschäftigungtherapie“ (seit 1999: Ergotherapie) auch in Deutschland Verbreitung fand. Zurückgekehrt nach Deutschland absolvierte sie als Vorbereitung auf ihre Berufsausbildung diverse Praktika und ließ sich dann von 1957 bis 1960 am Annastift in Hannover-Kleefeld zur staatlich anerkannten Beschäftigungstherapeutin ausbilden.
Beruf
Im Sommer 1960 war sie im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes kurze Zeit in Einrichtungen der Behindertenhilfe und in Müttergenesungsheimen tätig. Noch im gleichen Jahr nahm sie eine Anstellung am Schwarzwald-Sanatorium der Bundesversicherungsanstalt in Schömberg bei Calw an. Von 1963 bis 1965 unterrichtete sie an der neu entstandenen staatlich anerkannten Lehranstalt für Beschäftigungstherapie am Waldsanatorium der Inneren Mission in Lippoldsberg.
1965 kehrte sie wieder nach Augsburg zurück und übernahm die Leitung des seinerzeitigen Spastikerzentrums, dessen Trägerschaft 1966 zur Hessing Stiftung wechselte. Dem Behandlungs- und Beratungszentrum für behinderte und von behinderung bedrohte Kinder ist eine große interdisziplinäre Frühförderstelle angeschlossen.
In den fast 40 Jahren ihrer Tätigkeit war sie treibende Kraft bei der Weiterentwicklung der Beschäftigungs- und Ergotherapie in Bayern. Sie trat für die Verbreitung neuer Therapieansätze nach Marianne Frostig sowie Berta und Karel Bobath ein und veröffentlichte selbst zahlreiche Fachartikel zum Bobath-Konzept. Als eine der ersten im Bezirk Schwaben setzte sie sich für integrative Gruppen mit gesunden und behinderten Kindern ein. Ab 1974 arbeitete sie an der Entwicklung der Frühförderung in Bayern mit. Ende Februar 2004 trat sie in den Ruhestand.
Ehrenämter
In zahlreichen Vereinen übernahm sie ehrenamtliche Aufgaben. Sie war Vorsitzende des Landesverbandes Bayern der Vereinigung für Interdisziplinäre Frühförderung, Vorsitzende des Vereins Arbeitsstelle Frühförderung Bayern, Stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwaben des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Vorsitzende des Vereins „Ein Haus für Kinder“ zur Unterstützung des Hessing Förderzentrums, Beirätin im Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen, Mitglied im SI-Beirat des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten, Mitglied der Arbeitsgruppe „Archivierung von Bobath-Dokumenten“ der Bobath-Vereinigung, Beauftragte des DVE und der GKB für die Zertifizierung von LehrtherapeutInnen sowie Jurorin beim jährlichen Schreibwettbewerb Augsburger Schulen.
Ehrungen
![]() | 1981: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland |
![]() | 1985: Staatsmedaille für soziale Verdienste |
![]() | 1995: Ehrennadel des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten (DVE) |
![]() | 1995: Ehrenmitgliedschaft des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten (DVE) |
![]() | 2000: Städtische Verdienstmedaille „Für Augsburg“ |
![]() | 2003: Ehrenmitgliedschaft der Vereinigung der Bobath-Therapeuten Deutschlands |
![]() | 2010: Luise Kiesselbach Preis – Goldene Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Bayern |
Schriften
Kinderbücher | |
![]() | Das Mooshäuschen, Fürstenfeldbruck: Heine, 1966 |
![]() | Das schwarze Pony, Fürstenfeldbruck: Heine, 1966 |
![]() | Die Fahrt ins Blaue, Fürstenfeldbruck: Heine, 1966 |
Aufsätze | |
![]() | Der Weg ist das Ziel, In: Cornelius, Karin; Ritter, Gisela: Leben und Arbeiten mit dem Bobath-Konzept in Deutschland von 1960 bis 2008 - Lehrtherapeutinnen und Kursärzte berichten, Gemeinsame Konferenz der deutschen Bobath-Kurse e.V. (Hrsg), 2009 |
![]() | Dynamik des Bobath-Konzeptes, In: Viebrock, Hille; Forst, Barbara (Hrsg): Bobath-Therapiekonzepte in der Praxis, Thieme-Verlag, Stuttgart/New York, 2008, S. 2-21 |
![]() | zahlreiche fachliche Beiträge in Zeitschriften, Broschüren und Büchern |
![]() | zahlreiche Übersetzungen von Fachartikeln zum Bobath-Konzept aus dem Englischen |
Weiterführende Literatur und Quellen
![]() | Auskunft von Frau Treml-Sieder vom März 2014 |
![]() | Sie übergibt ein gut bestelltes Haus, In: Augsburger Allgemeine, 23. Februar 2004 |
![]() | Helga Treml-Sieder, In: Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Bayern (Hrsg.): Luise Kiesselbach Preis 2010, S. 21 |
![]() |
Helga Treml-Sieder
Leiterin des Behandlungs- und Beratungszentrums der Hessing Stiftung Augsburg
Verdienstorden: 15. Juli 1992
Matrikel-Nr.:
Vorgeschlagen durch:
* 28. Februar 1939 in Berlin
Vater: Heinrich Treml (–1942)
Mutter: Maria Treml (–2002)
Verheiratet:
1983: Frank Sieder (1919–1997)
GND:
1051951089
Weiterführende Links:
Leiterin des Behandlungs- und Beratungszentrums der Hessing Stiftung Augsburg
Verdienstorden: 15. Juli 1992
Matrikel-Nr.:
Vorgeschlagen durch:
* 28. Februar 1939 in Berlin
Vater: Heinrich Treml (–1942)
Mutter: Maria Treml (–2002)
Verheiratet:
1983: Frank Sieder (1919–1997)
GND:

Weiterführende Links:
![]() | Förderzentrum für Kinder der Hessing Stiftung |