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Heinrich Vogel
Landwirtschaft
Vogel wurde als Sohn der Bauerseheleute Konrad und Anna Vogel in Laineck bei Bayreuth geboren. Die Eltern bewirtschafteten im Gemeindeteil Oschenberg einen Einzelhof. Da der Vater im Ersten Weltkrieg gefallen war, verbrachte er harte und arbeitsreiche Jugendjahre. Um den Betrieb zu erhalten, musste er frühzeitig Verantwortung übernehmen und helfen mitanzupacken. Nach seiner Verehelichung 1935 übernahm er das Anwesen und erweiterte die landwirtschaftliche Betriebsfläche durch Zukauf von Ödlandkultur von 40 auf 65 Tagwerk.

Während des Zweiten Weltkriegs leistete er Kriegsdienst bei Panzer-Grenadier sowie Panzer-Pioniereinheiten und geriet gegen Ende für vier Monate in britische Gefangenschaft. Nach Heimkehr führte er seine Landwirtschaft weiter. Mit der Errichtung des Standorts Bayreuth für den Bundesgrenzschutz und die Bundeswehr verlor er einen Teil seiner seiner Betriebsfläche und einen Pachtbetrieb. Zur Existenzsicherung erwarb er im Nachbarort Deps einen auslaufenden Hof, auf den er im Oktober 1966 mit seiner Familie zog.

Politik
Vor 1933 war er in der Landjugend aktiv tätig. Als Gegner der Nationalsozialisten schied er nach der Machtübernahme aus allen Organsiationen aus und widmete sich fortan ausschließlich seinem Betrieb und seiner Familie. Erst nach dem Zusammenbruch trat er wieder aktiv in das politische Leben ein. Gemeinsam mit Freunden traf er sich, um politisch eine bürgerliche Mitte aufzubauen. Die CSU im Landkreis Bayreuth war zu dieser Zeit noch aus Bayreuth organisiert. Er war Gründungsmitglied der CSU und nach Formierung eines Kreisverbandes Bayreuth-Land von 1948 an 22 Jahre lang dessen Vorsitzender. Zugleich war er Mitglied des CSU-Bezirksvorstandes und zeitweise Stellvertreter des Bezirksvorsitzenden.

Bei der ersten freien Kommunalwahl nach dem Krieg im Frühjahr 1946 zog er in den Gemeinderat von Laineck ein, dem er 20 Jahre bis zu seinem Wegzug angehörte. Danach gehörte er weitere fünf Jahre von 1972 bis zur Eingliederung der Gemeinde nach Bindlach 1977 dem Gemeinderat von Benk an. Ein Mandat im Kreistag des Landkreises Bayreuth, für den er zuletzt auf der Liste der „Wahlgemeinschaft“ kandidierte, übte er von 1948 bis 1984 aus. Dort stand er jahrzehntelang in vordester Position und wirkte mit Sachverstand, Geradlinigkeit und persönlichem Einsatz an der Fortentwicklung des Landkreises mit: von 1961 bis 1972 als Mitglied des Kreisauschusses, von 1956 bis 1960 als weiterer Stellvertreter des Landrats sowie in den Jahren 1971/72 als Stellvertreter des Landrats. Vor allem seine Haushaltsreden waren gewürzt mit staatspolitischen Kommentaren und Kritik an der Bundesregierung.

Mit der Landtagswahl am 28. November 1954 zog er außerdem in den Bayerischen Landtag ein, dem er drei Wahlperioden bis November 1966 angehörte. Als Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft vertrat er insbesondere die Interessen der oberfränkischen Bauern. Daneben fungierte er 40 Jahre als Obmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) und war auch Mitbegründer des Kreisverbandes Bayreuth-Land des BBV.

Ehrungen
1977: Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Silberne Landkreis-Medaille des Landkreises Bayreuth

Weiterführende Literatur und Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv StK BayVO 1139
Haus der Bayerischen Geschichte: Geschichte des Bayerischen Parlaments seit 1819
Auskunft Stadtarchiv Bayreuth vom 27. September 2010
Trauer um Heinrich Vogel. in: Nordbayerischer Kurier, 25./26. Januar 1997
Heinrich Vogel
Landwirt, Mitglied des Bayerischen Landtags

Verdienstorden: 14. Mai 1965
Matrikel-Nr.: 1139
Vorgeschlagen durch:
Bayerischer Ministerpräsident

* 20. Februar 1912 in Laineck
† 23. Januar 1997 in Bindlach

Vater: Konrad Vogel (1881–1916)
Mutter: Anna Vogel, geb. Feig (1888–1964)
Verheiratet:
1935: Katharina
Kinder: Veit, Hans, Reinhold

GND: 1019196262