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György Ádám
Erste Seelsorgestationen
Nach dem Abitur 1930 nahm Ádám in Wien ein Studium der Theologie und Philosophie auf, das er mit Promotion abschloss. 1937 empfing er in Budapest seine Weihe zum Priester und übte dann bis 1945 das Amt des Präfekten im Collegium St. Imre aus. Während des Zweiten Weltkriegs wirkte er zwischen 1940 und 1945 als Feldgeistlicher. Nach Kriegsende kam er wieder nach Österreich und war von 1946 bis 1949 Spiritualis des Pazmaneums, dem Priesterseminar für katholische ungarische Geistliche in Wien.

Sein Wirken in Deutschland
Mit der Ernennung zum Hauptseelsorger für die ungarischen Katholiken in der Bundesrepublik Deutschland im November 1949 begann sein Wirken für die kulturellen Belange der im Exil lebenden Ungarn.

Er gründete zunächst den ungarischen Caritasverband mit Sitz in München, dessen Leitung er übernahm, und den Ungarischen Hilfsdienst. Diese Institutionen bewährten sich besonders, als nach dem Ungarnaufstand im Jahre 1956 über 15.000 Ungarn in der Bundesrepublik Aufnahme suchten. Nahezu Dreiviertel von ihnen waren junge Arbeiter, Schüler und Studenten, die sprachlich und beruflich integriert werden mussten. Vor diesem Hintergrund übernahm er 1957 den Vorsitz des Ungarischen Schulvereins und initiierte in der Klosterburg in Kastl (Oberpfalz) den Aufbau eines Ungarischen Gymnasiums mit angeschlossenem Internat. Dort wurden ungarische Flüchtlingskinder aus der ganzen Welt unterrichtet und auf das zweisprachige deutsch-ungarische Abitur vorbereitet. Mit staatlichen Zuwendungen und über eine von ihm ins Leben gerufene Bausteinaktion konnte 1967 das Gymnasium um ein Mädcheninternat erweitert werden, so dass zwischenzeitlich bis zu 400 Schüler unterrichtet werden konnten. Im gleichen Jahr wurde auf seine Initiative hin die Jugendbildungsstätte Bärenhof, als Begegnungsstätte deutscher und nichtdeutscher Jugendlicher eingerichtet.

Auf seinen Einsatz ist die Gründung des Paulineums in München, das seit 1958 geflüchteten Studenten aus Osteuropa eine Heimat bietet, zurückzuführen. Ebenso der Bau des Ungarischen Instituts und die Einrichtung des Ungarischen Sozialen Instituts in München im Jahre 1959.

Als Vorstand des Zentralverbandes Ungarischer Organisationen in der Bundesrepublik war er Koordinator für die 22 in Bayern bestehenden ungarischen Vereine. Er gehörte zu den Initiatoren des „Hauses der Begegnung“ in München, das die kulturellen Werte der Emigranten aus den osteuropäischen Ländern bewahren helfen sollte. 1964 wurde er vom Hl. Stuhl zum Direktor Nationales für die ungarische Seelsorge in der freien Welt ernannt.

Ehrungen
1973: Staatsmedaille für soziale Verdienste

Weiterführende Literatur und Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv StK BayVO 2562
Ágnes Kenyeres (Hrsg.): Magyar életrajzi lexiko. – Budapest: Akadémiai kiadó, 1981
Monsignore Dr. György Ádám
Priester, Beauftragter des Hl. Stuhls zum Direktor Nationales für die Ungarische Seelsorge in der freien Welt

Verdienstorden: 8. Juni 1977
Matrikel-Nr.: 2562
Vorgeschlagen durch:
Staatsminister für Arbeit und Sozialordnung

* 24. November 1912 in Budapest
† 18. Januar 1978 in München


GND: 1060139723