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Fritz Koch
Ausbildung und Beruf
Fritz Koch kam in Würzburg zur Welt. Dort besuchte er Volksschule und Oberrealschule. Nach dem Abitur nahm er von 1914 bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Im Anschluss studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg und promovierte 1923. Von 1924 an praktizierte er in Würzburg und Aschaffenburg als Rechtsanwalt. Zusammen mit seinem jüdischen Kollegen Dr. Ernst Julius Rosenthal leitete er eine renommierte Kanzlei. Zwischen 1939 und 1945 leistete er erneut Kriegsdienst, zuletzt als Major der Reserve. Nach Kriegsende wurde er als Präsident des Landgerichts in Aschaffenburg eingesetzt und baute mit großem Erfolg die Rechtspflege in seinem Amtsbezirk wieder auf. Seit der Errichtung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs im Jahr 1947 war er Mitglied dieses Gerichts.

Im Justizministerium
Politische Heimat war die SPD. Für sie saß er zunächst im Aschaffenburger Stadtrat und gewann innerhalb der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Akademiker zunehmend ideologischen Einfluss auf die bayerische SPD. 1950 holte ihn der Landesvorsitzende [LINK PE=Waldemar_von_Knoeringen]Waldemar von Knoeringen[/LINK] nach München, wo er ab 18. Dezember 1950 hinter [LINK PE=Josef_Mueller]Josef Müller[/LINK] im dritten Kabinett von Ministerpräsident [LINK PE=Hans_Ehard]Hans Ehard[/LINK] den Posten des Staatssekretärs im Justizministerium einnahm. Daneben war er in den Jahren 1951 bis 1954 Schriftführer des Bundesrates. Als nach der Landtagswahl [LINK PE=Wilhelm_Hoegner]Wilhelm Hoegner[/LINK] wieder zum Ministerpräsidenten gewählt worden war, übernahm Koch, der zwischenzeitlich selbst als Kandidat für das Amt genannt worden ist, in dessen Kabinett das Justizministerium. In seiner dreijährigen Amtszeit gelang es ihm. durch eine von großem Gerechtigkeitsgefühl getragene Politik die Unparteilichkeit und Unabhängigkeit der Gerichte gegen jeden Einfluss der Staatsgewalt zu erhalten. Nach dem Bruch von Hoegners Viererkoalition wurde Koch im Oktober 1957 von [LINK PE=Willi_Ankermueller]Willi Ankermüller[/LINK] als Justizminister abgelöst.

Auf dem Gebiet des Zivilrechts und des Verwaltungsrechts erschienen von ihm zahlreiche Arbeiten. Außerdem trat er durch viel beachtete Vorträge in der Evangelischen Akademie in Tutzing hervor. Er starb im Januar 1967, nachdem er sich von den Folgen eines Autounfalls nie mehr ganz erholt hatte.

Ehrungen
Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland

Weiterführende Literatur und Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv StK BayVO 98
Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Bd. 2, S. 1050
Internationales Biographisches Archiv 07/1967 vom 6. Februar 1967
Dr. jur. Fritz Koch
Staatsminister der Justiz a. D.

Verdienstorden: 3. Juli 1959
Matrikel-Nr.: 98
Vorgeschlagen durch:
Bayerischer Ministerpräsident

* 1. März 1896 in Würzburg
† 16. Januar 1967 in Miesbach


GND: 1013909364