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Friedrich Busch
Ausbildung und Beruf
Friedrich („Fritz“) Busch kam als erster von zwei Söhnen des Hüttenarbeiters Josef Busch und der Katharina Busch, geb. Helgert, zur Welt. Zwei Jahre nach ihrer Eheschließung im Februar 1919 waren die Eltern von Neustadt a.d.Waldnaab nach Rosenberg gezogen. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes übersiedelte die Familie 1923 nach Amberg.
Nach dem Besuch der Volksschule und der Oberrealschule trat Friedrich Busch am 1. April 1941 als Justizschüler beim Amtsgericht Amberg ein. Bereits im Mai 1941 wurde er zum Arbeitsdienst und später zur Wehrmacht einberufen. Am 1. August 1944 wurde er zum a.p. Justizinspektor befördert und als das Amberger Amtsgericht am 18. Oktober 1945 wieder eröffnet wurde, war er dort einer der ersten Beamten im Dienst. 1948 legte er die Prüfung als Rechtspfleger ab, 1949 wurde er zum Justizinspektor ernannt, 1960 zum Oberinspektor, 1965 zum Amtmann und 1972 zum Amtsrat. Seit dem Juli 1957 leitete er die Abteilung für Zwangsversteigerung, Zwangsverwaltung und Konkurssachen.

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Amberg
Am 1. September 1939 wurde Busch Mitglied der Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Amberg. Während des Krieges führten ihn Einsätze der „Fernbereitschaft Vils“ nach den schweren Fliegerangriffen bis nach Nürnberg. Für seinen Mut und seine Umsicht erhielt er mehrfach Belobigungen und Anerkennung.
1946 wurde er zum Schriftführer des Feuerwehrkommandos Amberg ernannt, 1947 zum Löschmeister und dann 1948 zum Brandmeister, 1956 zum Oberbrandmeister und 1962 zum Hauptbrandmeister befördert. 1954 wurde er zum zweiten Kommandanten der Feuerwehr Amberg gewählt und nach dem Tod von Kommandant Robert Giehrl im Jahre 1960 zu dessen Nachfolger. Von seinem Mentor Giehrl übernahm er auch die Ämter des Kreisbrandinspektors des Stadtkreises Amberg (ab 1972: Stadtbrandrat) und des Sprechers der Freiwilligen Feuerwehren der Oberpfalz.
Nach seiner Wahl zum Kommandanten wurde der Fuhrpark vollständig modernisiert. Seine besondere Anstrengung galt der Ausstattung seiner Feuerwehr mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten, mit Sprechfunk- und Funkalarmgeräten und mit einer umfassenden Ausrüstung für die technische Hilfeleistung. Unter seiner Leitung wurde die Freiwillige Feuerwehr Amberg zu einer der modernsten Feuerwehren in Bayern. Impulse gingen für das gesamte bayerische Feuerwehrwesen aus. So baute die bundeseinheitliche DIN-Norm für Rüstwagen entscheidend auf den Anregungen und Erfahrungen in Amberg auf.
Mitte der 1970er Jahre gab er auch den Anstoß für den Neubau der Feuerwache Amberg am Schießstätteweg.

Sprecher der Freiwilligen Feuerwehren Bayerns
1965 wurde er zum Geschäftsführenden Sprecher der Freiwilligen Feuerwehren Bayerns gewählt. In dieser Eigenschaft vertrat er die Feuerwehren Bayerns im Vorstand des Fachnormenausschusses für das Feuerlöschwesen. Gemeinsam mit Albert Bürger, dem Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes, verhandelte er den Beitritt Bayerns, wo nach dem Zweiten Weltkrieg kein Feuerwehrverband mehr gegründet worden war, zum Deutschen Feuerwehrverband.
Er ließ die ersten Notstandseinheiten in Bayern aufstellen. Sein besonderes Anliegen galt der Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten der Feuerwehrausrüstung. So erreichte er eine maßgebliche Erhöhung der Zuschüsse.
Bei der Ausbildung der Feuerwehrleute setzte er sich für den Neubau der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg in Lappersdorf und die Erweiterung der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg ein.
Für die soziale Absicherung bemühte er sich erfolgreich um einen ausreichenden Unfallversicherungsschutz in Verbindung mit einem großzügigen Mehrleistungsrecht und ergänzt durch eine landesweite Zusatzversicherung sowie um verbesserte Leistungen der Landesfeuerwehrunterstützungskasse. In zahlreichen Fällen trat er persönlich für Verbesserungen für von Unfällen betroffene Feuerwehrleute ein. Bei den Beratungen zum Bayerischen Feuerwehrgesetz galt seine besondere Sorge der finanziellen Absicherung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Vermeidung persönlicher Nachteile aus dem freiwilligen Dienst in der Feuerwehr. Maßgeblich förderte er den Ausbau des Bayerischen Feuerwehrerholungsheims in Bayerisch Gmain.

Ehrungen
1960: Steckkreuz des Bayerischen Feuerwehr-Ehrenzeichens
1967: Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold
1971: Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber
Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes in Gold
1975: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland

Weiterführende Literatur und Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv StK BayVO 2810
Heute vor 50 Jahren: Friedrich Busch wird Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Amberg, In: Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Amberg, 2010
Auskünfte der Stadtarchive Sulzbach-Rosenberg und Amberg
Friedrich Busch
Justizamtsrat, Stadtbrandrat

Verdienstorden: 20. Juni 1979
Matrikel-Nr.: 2810
Vorgeschlagen durch:
Staatsminister des Innern

* 13. April 1923 in Rosenberg
† 16. Oktober 1979 in Amberg

Vater: Josef Busch (1891–1949)
Mutter: Katharina Busch, geb. Helgert (1897–1957)

GND: 1060141450

Weiterführende Links:
Freiwillige Feuerwehr der Stadt Amberg