
Blagoy Apostolov
Ausbildung
Blagoy Apostolov kam in der bulgarischen Hauptstadt Sofia zur Welt. Er studierte von 1960 bis 1966 Sprachwissenschaften an der Universität Sofia. Nach dem Staatsexamen mit Diplom promovierte er im Bereich der vergleichenden Phonetik. Aus politischen Gründen verließ er 1972 Bulgarien und ging zunächst nach Italien, wo er in Venedig, Treviso und Mantua Gesangsausbildung bei Toti dal Monte, Mario del Monaco, Carlo Polacco und Ettore Campogalliani bekam.
Am Stadttheater Würzburg
1975 kam Apostolov nach Würzburg und war für fünf Jahre als lyrischer Bariton am Stadttheater engagiert. Zu sehen war er unter anderem als Pagageno in der „Zauberflöte“, als Ottokar im „Freischütz“, als Figaro im „Barbier von Sevilla“ sowie an der Seite von Waltraud Meier als Guglielmo in Mozarts „Così fan tutte“. Insgesamt absolvierte er 1356 Vorstellungen auf verschiedenen Bühnen in Deutschland und im Ausland.
Bayerische Kammeroper Veitshöchheim
Dann wechselte er das Fach. 1982 gründete er die Bayerische Kammeroper Veitshöchheim, eine Institution ohne festes Ensemble und Spielstätte. Die Gemeinde Veitshöchheim übernahm die Rechtsträgerschaft, doch Apostolov musste vertraglich stipuliert für Defizite persönlich aufkommen. Zuschüsse kamen vom Landkreis Würzburg, dem Bezirk Unterfranken und dem Freistaat Bayern. An die 70 % des Jahresetats wurden aus eigener Kraft eingespielt.
Während seiner Intendanz gelang es Apostolov, unbekannte Opern des Barock zu neuem Leben zu erwecken. Dabei betätigte er sich als Regisseur, Darsteller, Spielleiter und Dramaturg gleichermaßen. Das Bayerische Fernsehen übertrug zwischen 1982 und 1997 elf Produktionen. Tourneen in Deutschland, Norwegen, Schweden, Finnland, Belgien, Frankreich und Portugal hatten großen Erfolg. Im Rahmen der Bayerischen Kulturwoche in Stockholm durfte die Kammeroper im historischen Schlosstheater Drottningholm mit dem „Handwerker als Edelmann“ von Hasse vor der schwedischen Königsfamilie auftreten. Mit Telemanns „Pimpinone“ weihte sie 1994 das kleine Auditorium der Finnischen Nationaloper in Helsinki ein.
2006 entdeckte er die Orangerie der Würzburger Residenz als Spielstätte. Er machte sie auf eigene Kosten durch den Ausbau eines Fluchtwegs aufführungstauglich und begründete dort den Würzburger Mozartsommer mit jährlich bis zu 30 Veranstaltungen.
Nach 30 Jahren kam 2012 die Auflösung der Bayerischen Kammeroper. Die Zuschüsse der Gemeinde Veitshhöchheim und der öffentlichen Hand waren auf dem Stand des Gründungsjahres geblieben und es bestand keine Bereitschaft sie anzupassen. Apostolov wollte nicht mehr die immer höher werdenden Defizite seines Hauses tragen. So kam es Mitte März 2012 zu einer einvernehmlichen Auflösung des Intendantenvertrages und des Betriebes zum Ende des Jahres.
Radio Opera
Um den Menschen auch abseits der Bühnen die Oper näher zu bringen, gründete er 1985 mit Radio Opera auf eigene Kosten den einzigen privaten Kunst- und Kultursender in Bayern. In eigenen Studios in Würzburg, Schwanfeld und München produzierte er über 8000 Sendungen, die er selbst redaktionell vorbereitet und moderiert. Regelmäßig berichtet er über regionale und internationale Veranstaltungen, führt Interviews mit Künstlern und rezensiert Werke. Das Programm wird in Mainfranken als Fensterprogramm über die Frequenzen von Radio Charivari sowie in Karlsruhe über die von LernRadio ausgestrahlt und ist im Internet als Livestream verfügbar.
Blagoy Apostolov kam in der bulgarischen Hauptstadt Sofia zur Welt. Er studierte von 1960 bis 1966 Sprachwissenschaften an der Universität Sofia. Nach dem Staatsexamen mit Diplom promovierte er im Bereich der vergleichenden Phonetik. Aus politischen Gründen verließ er 1972 Bulgarien und ging zunächst nach Italien, wo er in Venedig, Treviso und Mantua Gesangsausbildung bei Toti dal Monte, Mario del Monaco, Carlo Polacco und Ettore Campogalliani bekam.
Am Stadttheater Würzburg
1975 kam Apostolov nach Würzburg und war für fünf Jahre als lyrischer Bariton am Stadttheater engagiert. Zu sehen war er unter anderem als Pagageno in der „Zauberflöte“, als Ottokar im „Freischütz“, als Figaro im „Barbier von Sevilla“ sowie an der Seite von Waltraud Meier als Guglielmo in Mozarts „Così fan tutte“. Insgesamt absolvierte er 1356 Vorstellungen auf verschiedenen Bühnen in Deutschland und im Ausland.
Bayerische Kammeroper Veitshöchheim
Dann wechselte er das Fach. 1982 gründete er die Bayerische Kammeroper Veitshöchheim, eine Institution ohne festes Ensemble und Spielstätte. Die Gemeinde Veitshöchheim übernahm die Rechtsträgerschaft, doch Apostolov musste vertraglich stipuliert für Defizite persönlich aufkommen. Zuschüsse kamen vom Landkreis Würzburg, dem Bezirk Unterfranken und dem Freistaat Bayern. An die 70 % des Jahresetats wurden aus eigener Kraft eingespielt.
Während seiner Intendanz gelang es Apostolov, unbekannte Opern des Barock zu neuem Leben zu erwecken. Dabei betätigte er sich als Regisseur, Darsteller, Spielleiter und Dramaturg gleichermaßen. Das Bayerische Fernsehen übertrug zwischen 1982 und 1997 elf Produktionen. Tourneen in Deutschland, Norwegen, Schweden, Finnland, Belgien, Frankreich und Portugal hatten großen Erfolg. Im Rahmen der Bayerischen Kulturwoche in Stockholm durfte die Kammeroper im historischen Schlosstheater Drottningholm mit dem „Handwerker als Edelmann“ von Hasse vor der schwedischen Königsfamilie auftreten. Mit Telemanns „Pimpinone“ weihte sie 1994 das kleine Auditorium der Finnischen Nationaloper in Helsinki ein.
2006 entdeckte er die Orangerie der Würzburger Residenz als Spielstätte. Er machte sie auf eigene Kosten durch den Ausbau eines Fluchtwegs aufführungstauglich und begründete dort den Würzburger Mozartsommer mit jährlich bis zu 30 Veranstaltungen.
Nach 30 Jahren kam 2012 die Auflösung der Bayerischen Kammeroper. Die Zuschüsse der Gemeinde Veitshhöchheim und der öffentlichen Hand waren auf dem Stand des Gründungsjahres geblieben und es bestand keine Bereitschaft sie anzupassen. Apostolov wollte nicht mehr die immer höher werdenden Defizite seines Hauses tragen. So kam es Mitte März 2012 zu einer einvernehmlichen Auflösung des Intendantenvertrages und des Betriebes zum Ende des Jahres.
Radio Opera
Um den Menschen auch abseits der Bühnen die Oper näher zu bringen, gründete er 1985 mit Radio Opera auf eigene Kosten den einzigen privaten Kunst- und Kultursender in Bayern. In eigenen Studios in Würzburg, Schwanfeld und München produzierte er über 8000 Sendungen, die er selbst redaktionell vorbereitet und moderiert. Regelmäßig berichtet er über regionale und internationale Veranstaltungen, führt Interviews mit Künstlern und rezensiert Werke. Das Programm wird in Mainfranken als Fensterprogramm über die Frequenzen von Radio Charivari sowie in Karlsruhe über die von LernRadio ausgestrahlt und ist im Internet als Livestream verfügbar.
Ehrungen
![]() | 1996: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland „in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste im Bereich der Kunst und der Kultur“ |
Weiterführende Literatur und Quellen
![]() | Lebenslauf, bereitgestellt von Dr. Blagoy Apostolov am 6. Juli 2013 |
![]() | Dieter Gürz: Ministerpräsident Horst Seehofer zeichnete den Veitshöchheimer Kammeroperintendanten Dr. Blagoy Apostolov mit dem Bayerischen Verdienstorden aus, In: Lebens- und liebenswertes Veitshöchheim, 3. Juli 2013 |
![]() |
Dr. Blagoy Apostolov
Intendant der Bayerischen Kammeroper Veitshöchheim
Verdienstorden: 3. Juli 2013
Matrikel-Nr.:
Vorgeschlagen durch:
* 12. Juni 1940 in Sofia
GND:
12858002X
Weiterführende Links:
Intendant der Bayerischen Kammeroper Veitshöchheim
Verdienstorden: 3. Juli 2013
Matrikel-Nr.:
Vorgeschlagen durch:
* 12. Juni 1940 in Sofia
GND:

Weiterführende Links:
![]() | Radio Opera |