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Albert Probst
Ausbildung
Albert Probst kam in dem nördlich von München gelegenen Dorf Garching als Sohn von Bauersleuten zur Welt. Die Familie ist seit 1612 im Ort nachgewiesen und besaß einen eigenen Hof.

Nach dem Abitur 1951 am humanistischen Maximiliansgymnasium in München machte er zunächst eine landwirtschaftliche Lehre, die er mit der Gehilfenprüfung abschloss, und studierte anschließend an der Technischen Hochschule München in Weihenstephan Agrarwissenschaften. Ein Studienaufenthalt führte ihn für längere Zeit nach Jugoslawien. Das Studium schloss er 1958 als Diplomagraringenieur ab, im gleichen Jahr legte er das Staatsexamen für den höheren landwirtschaftlichen Staatsdienst ab. Von 1958 bis 1961 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Milchwissenschaftlichen Institut der TH München in Weihenstephan tätig, um bei dessen Direktor, Professor Friedrich Kiermeier, seine Promotion vorzubereiten, die er im Mai 1961 vorlegte. Nach einer Tätigkeit als landwirtschaftlicher Spezialberater in Bayreuth kehrte er 1963 wieder an die TH München zurück und betreute dort bis 1969 ein Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Populationsgenetik.

Politische Tätigkeit
Die politische Prägung begann früh im Kreise der Familie. Sein Vater wurde während der Zeit des Nationalsozialismus verhaftet und abgeführt und war nach Ende des Zweiten Weltkriegs Gründungsmitglied der CSU in Garching. Sein Onkel Max Hagn war ab 1946 der erste gewählte Bürgermeister nach dem Krieg. Mehrmals nahm er seinen jungen Neffen zu Sitzungen des Gemeinderates mit.

1949 trat er ebenfalls in die CSU ein und begann noch während des Studiums sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. Er gründete in Garching einen Ortsverein der Jungen Union. Von 1960 bis 1973 gehörte er dem Kreistag des Landkreises München an, fungierte zeitweise als Krankenhausreferent des Kreistages, und war von 1966 bis 1990 Gemeinderat in Garching.

Bei der Bundestagswahl im September 1969 wurde er über das Direktmandat im Wahlkreis München-Land erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er acht Wahlperioden bis 1998 angehörte. Als Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft von 1972 bis 1976 setzte er sich insbesondere für den Erhalt des dualen Ausbildungssystems in Betrieb und Berufsschule ein. Von 1977 bis 1982 leitete er den Ausschuss für Forschung und Technologie und bekleidete von 1976 bis 1982 das Amt des Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Bildung, Wissenschaft und Publizistik der CSU-Landesgruppe und war lange Jahre stellvertretender Vorsitzender des kulturpolitischen Arbeitskreises der CSU.

Nach der Wahl von [LINK PE=Helmut_Kohl]Helmut Kohl[/LINK] zum Bundeskanzler wurde Probst am 4. Oktober 1982 als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Forschung und Technologie in die Bundesregierung berufen. Nach der Bundestagswahl 1990 schied er am 24. Januar 1991 aus der Regierung aus.

Von 1991 bis 1999 vertrat er die Bundesrepublik in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats und in der Versammlung der Westeuropäischen Union. Er war Mitglied im Verwaltungsrat des Deutschen Atomforums.

Lebensabend
Nach seinem Rückzug aus der Politik beschäftigte er sich mit der Garchinger Ortsgeschichte und schrieb an der 2015 veröffentlichten Stadtchronik mit.

Schriften
Über erbliche Einflüsse auf den Milcheiweißgehalt – Untersuchungen an drei Fleckviehherden
Mensch und Technik, München 1984
Technikfolgenabschätzung - nicht nur Staatsaufgabe, sondern Auftrag an uns alle, In: Friedrich Rapp, Manfred Mai (Hrsg.): Institutionen der Technikbewertung. Standpunkte aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Vorträge und Diskussionen. Düsseldorf 1989, S. 62ff.

Ehrungen
Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
Verdienstmedaille der Stadt Garching
November 2011: Ehrenbär der CSU Freising

Weiterführende Literatur und Quellen
Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002, Band 2, N–Z, Saur, München 2002, S. 657
Albert Probst: Ein großer Garchinger ist gegangen, Merkur Online, 27. März 2015
Trauer um Vollblutpolitiker, Merkur Online, 26. März 2015
Dr. agr. Albert Probst
Parlamentarischer Staatssekretär, Mitglied des Deutschen Bundestages

Verdienstorden: 12. Juni 1980
Matrikel-Nr.: 3031
Vorgeschlagen durch:

* 29. Dezember 1931 in Garching b.München
† 24. März 2015 in München


GND: 1032361700